11.02.2025
Holzindustrie unter Druck: Baukrise und schwache Nachfrage belasten die Branche
Sowohl die aktuelle Geschäftslage als auch die Erwartungen für die nächsten sechs Monate bleiben im negativen Bereich. Dabei leidet die Holzbranche stärker als das Verarbeitende Gewerbe.
Während der ifo-Geschäftsklimaindex für das Verarbeitende Gewerbe im Januar nur leicht auf -25,3 Punkte zurückging (Vormonat: -24,9), zeit sich der Abstand zur Holzindustrie deutlich.
Unterschiedliche Entwicklung in den Segmenten
Die Stimmung innerhalb der Holzbranche ist uneinheitlich. Während der Holzfertigbau mit +9,5 Punkten eine positive Geschäftslage meldet, sieht es in anderen Bereichen düster aus:
• Sägeindustrie: -53,7 Punkte
• Möbelindustrie: -44,0 Punkte
• Holzverpackungen: -41,5 Punkte
• Holzwerkstoffe: -13,2 Punkte
Für die kommenden sechs Monate bleiben die Geschäftserwartungen in allen Bereichen negativ.
Hauptursachen dafür sind die Baukrise und eine schwache Konjunktur. Die rückläufige Baunachfrage, hohe Baukosten, schlechte Finanzierungsmöglichkeiten und mangelnde Neubauförderung führen zu einem dramatischen Einbruch bei den Baugenehmigungen, der der Holzbranche insgesamt zusetzt:
• Ein- und Zweifamilienhäuser: -20,7 %
• Mehrfamilienhäuser: -22,1 %
Ob die anstehende Bundestagswahl im Februar neue Impulse für den Wohnungsbau bringt, bleibt abzuwarten. Die Wachstumserwartungen wurden in den jüngsten Prognosen weiter nach unten angepasst. Die Wirtschaftsforschungsinstitute erwarten für das laufende Jahr allenfalls ein minimales Wachstum. Auch die Bundesregierung korrigiert ihre Wachstumsprognose für 2025 Ende Januar deutlich nach unten – von 1,1 Prozent auf nur noch 0,3 Prozent. Auch führende Wirtschaftsforschungsinstitute dämpfen die Erwartungen und sehen für das kommende Jahr lediglich ein marginales Wachstum.
Über den HDH-Konjunkturindikator
Der monatlich vom HDH veröffentlichte Indikator basiert auf Befragungen des ifo Instituts unter Unternehmen der Holzindustrie. Er bewegt sich zwischen +100 Punkten (alle Meldungen positiv) und -100 Punkten (alle Meldungen negativ). Der aktuelle Wert von -37,9 Punkten zeigt: Die Holzbranche steht weiterhin vor großen Herausforderungen.