25.03.2025
Auftragseingang im Bauhauptgewerbe deutlich gestiegen - Wohnungsbau als Wachstumsmotor
Das deutsche Bauhauptgewerbe startet stark ins Jahr 2025: Laut Statistischem Bundesamt verzeichnete die Branche im Januar ein reales Orderplus von 10,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat und 5,2 Prozent im Vergleich zum Dezember 2024.
Hauptgeschäftsführer der BAUINDUSTRIE, Tim-Oliver Müller, kommentierte die Zahlen jedoch zurückhaltend und führt dies vornehmlich auf den Zuwachs um 35 Prozent im Wohnungsbau hin. Das sei zwar erfreulich, doch bleibe abzuwarten: „Ob es sich hierbei aber um eine Trendwende oder nur um ein Strohfeuer handelt.“ Bereits jetzt gäbe es Berichte, dass die wieder steigenden Bauzinsen einige Projekte ausbremsen.
Von der positiven Entwicklung im Wohnungsbau profitieren fast alle Bundesländer, allerdings relativiert Müller, dass die Zugewinne in der Regel die starken Rückgänge des Vorjahres nicht vollständig ausgleichen konnten. „Nach drei Jahren rückläufiger Zahlen bei Baugenehmigungen und Auftragseingängen bewegen wir uns weiterhin auf niedrigem Niveau“, so Müller weiter. Insbesondere die hohen Baukosten sorgen für starke Verunsicherung bei gewerblichen und privaten Investoren.
Müller fordert deshalb dringende politische Maßnahmen, um die Baukosten zu reduzieren: „Da es scheint, dass die Preise für Baumaterialien auf dem mittlerweile erreichten hohen Niveau verharren werden, müssen an anderer Stelle Kosten reduziert werden. Die Unternehmen können ihre Möglichkeiten – wie zum Beispiel serielle Produktion – aber nur dann voll ausschöpfen, wenn die Politik endlich die Rahmenbedingungen dafür schaffen würde, wie zum Beispiel die Landesbauordnungen zu vereinheitlichen.“
Eine jüngste DIHK-Umfrage bestätigt, dass nahezu zwei Drittel der Hochbauunternehmen die derzeitigen wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen als größtes Geschäftsrisiko betrachten.
Neben den Auftragseingängen verbuchte die Baubranche im Januar 2025 auch bei den Umsätzen ein deutliches Plus von real 10,8 Prozent, nach einem Umsatzminus von 1,5 Prozent im Gesamtjahr 2024. Besonders kräftig fiel das Wachstum in den Bereichen außerhalb des Wohnungsbaus aus, hier wurden überwiegend zweistellige Zuwächse erzielt. Im Wohnungsbau lag das Plus bei immerhin 5,0 Prozent.