15.05.2025
EUDR: Waldeigentümer kritisieren geplante Risikoeinstufung
„Die EU-Kommission gefährdet mit einer unverständlichen Risikobewertung von Staaten die nachhaltige Waldbewirtschaftung in Deutschland ebenso wie den globalen Waldschutz.“ Das erklärt der Präsident des Verbandes AGDW – Die Waldeigentümer, Prof. Andreas Bitter,
Die Umsetzung der EU-Verordnung zu entwaldungsfreien Lieferketten (EUDR) droht für deutsche Waldbesitzer zur Belastung zu werden. Der Verband AGDW – Die Waldeigentümer kritisiert die Pläne der EU-Kommission, nach denen selbst Länder mit gravierenden Entwaldungsproblemen nur als „mittleres Risiko” eingestuft werden sollen, scharf.
Die Bundesrepublik, in der laut AGDW keine Entwaldung stattfindet, müsste laut der aktuellen Pläne der EU-Verordnung zu entwaldungsfreien Lieferketten (EUDR) dennoch umfangreiche Informationspflichten erfüllen.
„Die Pläne der EU-Kommission zur Umsetzung der EUDR sind in ihrer jetzigen Form eine Farce”, erklärt Bitter. Das geplante „Benchmarking“ der EU verfehle sein Ziel, globalen Waldverlust zu bekämpfen, und könnte stattdessen die nachhaltige Forstwirtschaft in Europa behindern.
Die AGDW fordert die Einführung einer Null-Risiko-Kategorie für Länder wie Deutschland. „Der Wald in Deutschland wird nachhaltig bewirtschaftet, seine Fläche wächst”, betont Bitter. Eine solche Kategorie könnte den bürokratischen Aufwand reduzieren. Rückendeckung erhält die AGDW aus der Politik: Im Koalitionsvertrag hat sich die Bundesregierung bereits für eine entsprechende Risikokategorie ausgesprochen.
Das Europaparlament votierte im November für deren Einführung. Bitter fordert nun eine EU-weite Lösung: „Zur Einführung einer solchen, sachlich gebotenen Null-Risiko-Kategorie sollte auf dem Wege einer ‚Omnibus-Verordnung‘ ein ausreichendes Zeitfenster durch eine weitere Verschiebung des EUDR-Geltungsbeginns geschaffen werden.“