03.06.2025
Minus 22 % beim Umsatz – Österreichs Holzindustrie unter Druck
Die österreichische
Holzindustrie hat sich 2024 in einem wirtschaftlich angespannten Umfeld behauptet, musste jedoch deutliche Rückgänge hinnehmen. Der Gesamtumsatz der 1.323 Mitgliedsbetriebe sank im Vergleich zum Vorjahr um 5 Prozent auf 9,28 Milliarden Euro. Im Vergleich zu 2022 beträgt das Minus über 22 Prozent. „Diese Rezession hinterlässt Spuren in unserer Branche“, erklärt Herbert Jöbstl, Obmann des Fachverbands der Holzindustrie Österreichs. Besonders die anhaltend schwache Baukonjunktur und geopolitische Unsicherheiten belasten die exportorientierte Branche. Der Außenhandelsüberschuss belief sich 2024 auf rund 1,4 Milliarden Euro – ein Rückgang von 7 Prozent zum Vorjahr.
Auch die Beschäftigung war erstmals seit Jahren rückläufig: Die Zahl der Arbeitsplätze sank um 7 Prozent. „Unsere Unternehmen versuchen alles, um einen umfangreichen Personalabbau zu vermeiden. Aber das geht nicht ewig“, warnt Obmann-Stellvertreter Erlfried Taurer. Er fordert strukturelle Entlastungen: „Die preisliche Wettbewerbsfähigkeit Österreichs muss sich wieder verbessern. Das heißt: runter mit den Lohnnebenkosten, runter mit den Energiepreisen und spürbarer Bürokratieabbau.“
Für Zuversicht sorgt die Entwicklung im Holzbau: Die Auftragslage ist stabil, erste Erholungstendenzen zeichnen sich ab. „Wir haben den Tiefpunkt durchschritten“, so Jöbstl. Sinkende Finanzierungskosten und geplante Investitionen in Deutschland könnten der Branche neuen Auftrieb geben.