17.11.2025
ifo Institut kritisiert viele Investitionen im Bundeshaushalt als Mogelpackungen
Was auf dem Papier nach Aufbruch klingt, entpuppt sich beim zweiten Blick laut einer Untersuchung des ifo Instituts als Etikettenschwindel: Laut einer aktuellen Analyse verfehlt der Bundeshaushalt 2026 sein selbstgestecktes Ziel produktiver Investitionstätigkeit. Zwar sind 56,1 Milliarden Euro als Investitionen ausgewiesen – doch fast die Hälfte entfällt auf Posten, deren investiver Charakter fraglich ist.
Darlehen an Sozialversicherungen, internationale Hilfen und Rückstellungen summieren sich zu den größten Einzelpositionen, während nur etwa 5,8 Milliarden Euro tatsächlich in Infrastruktur wie Straßen und Schienen fließen. Auch der soziale Wohnungsbau erhält mit 2,65 Milliarden Euro vergleichsweise wenig. „Viele der im Haushalt als Investitionen bezeichneten Ausgaben sind in Wahrheit keine produktiven Zukunftsausgaben, sondern verdeckte Zuschüsse“, sagt ifo-Forscherin Emilie Höslinger.
Besonders auffällig: Der Anteil klassischer Bauinvestitionen halbierte sich seit der Vor-Pandemiezeit von 20 auf nur noch 10 Prozent. Gleichzeitig steigt der Anteil kreditfinanzierter Ausgaben, die von der Schuldenbremse ausgenommen sind. Höslinger warnt: Über 700 teils unklare Positionen verwässern die Statistik – und erschweren eine ehrliche Debatte über die Zukunft öffentlicher Finanzen.
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