18.04.2024
AGDW: Waldgesetz gefährdet Klimaziele
Mit der gemeinsamen Kampagne "Finger weg vom Bundeswaldgesetz" warnen die großen deutschen Waldverbände vor den drohenden Gefahren eines neuen Waldgesetzes für den Erhalt und die nachhaltige Nutzung der Wälder. Sollten die Pläne der Bundesregierung zur mehr Regulierung und Bürokratisierung umgesetzt werden, sei der dringend nötige, klimaresiliente Umbau und Schutz der Wälder an vielen Orten nicht mehr möglich. Daneben führten praxisferne Eingriffe und pauschale Einschränkungen wie bei der Wahl der Baumarten zu einem Verlust der Vielfalt. Gemeinsam fordern die Waldverbände für den Fortbestand einer fachgerechten, flexiblen und vor allem nachhaltigen Bewirtschaftung der Wälder die Beibehaltung der bestehenden, bewährten Gesetzgebung.
17.04.2024
Messen: Leichtbau mit nachwachsenden Rohstoffen
Das Fraunhofer WKI präsentiert auf der Hannover Messe vom 22. bis 26. April 2024 Lösungen für den Leichtbau mit nachwachsenden Rohstoffen. Ein holzfaserbasiertes Formteil demonstriert das Potenzial leichter hybrider Werkstoffe und wurde mit einem Formteilautomaten hergestellt. Das Verfahren bietet Möglichkeiten zur passgenauen Produktion komplexgeformter Bauteile, Möbel oder Dämmstoffe. Die Leistungsfähigkeit nachwachsender Rohstoffe wird außerdem anhand eines Deckensystemmoduls auf Holzschaumbasis gezeigt. Das Modul kann zur Sanierung von abgehängten Decken für die Altbausanierung eingesetzt werden. Die mosaikartigen Kassettendecken weisen eine mit Stahlbeton vergleichbare Tragfähigkeit auf, sind aber deutlich leichter. Die Innovationen sind zu sehen auf dem Fraunhofer-Stand (Halle 2, Stand B24).
17.04.2024
Massive Stornierungen im Wohnungsbau
Im Wohnungsbau haben die Stornierungen zugenommen: Knapp jedes fünfte Unternehmen (19,6 Prozent) berichtete von stornierten Aufträgen, erklärt das Münchner Ifo-Institut in einer Pressemitteilung. Im Februar waren es demnach noch 17,7 Prozent. "Die Lage im Wohnungsbau bleibt angespannt", sagt Klaus Wohlrabe, Leiter der Ifo-Umfragen. "Zu den Stornierungen kommen zu wenig neue Aufträge hinzu." Im März meldeten 56,2 Prozent der Betriebe einen Auftragsmangel, nach 56,1 Prozent im Februar. Das Geschäftsklima im Wohnungsbau stieg zwar leicht an, bleibt aber weiterhin deutlich negativ, so das Ifo-Institut. Die Erwartungen für die kommenden Monate sind stark von Pessimismus geprägt: "Wegen fehlender Aufträge reduzieren viele Unternehmen ihre Bauaktivität", sagt Wohlrabe. Im Tiefbau sind Stornierungen dagegen derzeit kein so großes Problem. Gegenwärtig berichten darüber nur 6,5 Prozent (Vormonat 5,3 Prozent). Rund jedem vierten Unternehmen mangelt es jedoch an Aufträgen.
16.04.2024
Branchenradar: Gebäudesanierungen im freien Fall
Laut aktuellem Branchenradar Dämmstoffe in Österreich brachen im Jahr 2023 die Herstellererlöse um 23,1 Prozent gegenüber Vorjahr ein. Der Umsatz sank auf rund 351 Millionen Euro. Mit nur noch 4,7 Millionen Kubikmeter fiel die Nachfrage auf den tiefsten Stand seit dem Jahr 2004. Verantwortlich dafür, analysiert das Institut, war allerdings nicht alleine der bekanntermaßen schwächelnde Neubau. Rund 60 Prozent des Rückgangs waren auf fehlende Investitionen in der Gebäudesanierung zurückzuführen. Insbesondere im Wohnbau war die Sanierungsbereitschaft gering. So verkürzte sich etwa bei Einfamilienhäusern der Umsatz mit Baumaßnahmen im Gebäudebestand im Jahresvergleich um mehr als 30 Prozent, nicht zuletzt, weil speziell vielen privaten Haushalten eine thermische Gebäudesanierung mittlerweile einfach zu teuer war. Im Vorjahr kosteten Dämmmaßnahmen an der Gebäudehülle oder den Geschoßdecken im Schnitt um mehr als dreißig Prozent mehr als noch drei Jahre davor. Vor dem Hintergrund einer anhaltend hohen Inflation, einer pessimistischen Stimmungslage und der Verlagerung der Haushaltsausgaben in den Konsum wurden Investitionen im Gebäudebestand daher vielerorts aufgeschoben.
16.04.2024
Statistik: Holzeinschlag 2023 um 10,3 Prozent gesunken
In den deutschen Wäldern wurden im Jahr 2023 insgesamt 70,6 Millionen Kubikmeter Holz eingeschlagen. Damit fiel der Holzeinschlag um 10,3 Prozent geringer aus als im Vorjahr (2022: 78,7 Millionen Kubikmeter). Wie das Statistische Bundesamt Destatis weiter mitteilt, war der geringere Holzeinschlag aufgrund von Waldschäden die Hauptursache für diesen Rückgang. So wurden im Jahr 2023 mit 38,7 Millionen Kubikmetern 13,2 Prozent weniger Schadholz als im Vorjahr eingeschlagen (2022: 44,7 Millionen Kubikmeter). Nach dem Rekordjahr 2020, als mit 60,1 Millionen Kubikmetern das größte Schadholzaufkommen seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 1990 verzeichnet worden war, ging der Schadholzeinschlag damit zum dritten Mal in Folge zurück. Im Jahr 2023 war gut die Hälfte (54,9 Prozent) des Holzeinschlags auf Waldschäden zurückzuführen, das war der niedrigste Wert seit 2018. Im Jahr 2020 hatte der Anteil des Schadholzes am gesamten Holzeinschlag noch knapp drei Viertel (74,8 Prozent) betragen.
16.04.2024
Die österreichische Weiss GmbH muss Insolvenz anmelden
Die Weiss GmbH in Flachau muss Insolvenz anmelden. Da melden übereinstimmendverschiedene Medien. Inzwischen wurde beim Landesgericht Salzburg ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet. Die Verbindlichkeiten werden mit zirka 15 Millionen Euro beziffert. Das Vermögen soll rund 2,85 Millionen Euro betragen - gerechnet auf Liquidationsbasis. Von der Insolvenz sind rund 360 Gläubiger betroffen. Bei der Weiss GmbH (gegründet 1965) arbeiten aktuell 107 Beschäftigte. Eine Fortführung der Firma, heißt es weiter, werde angestrebt. Neben dem Groß- und Einzelholzhandel liegen die Schlüsselbereiche der Firma in der Produktion und Verarbeitung von Holzwerkstoffen - beides mit Schwerpunkt für den Einfamilienhausbau. Neben der Zentrale in Flachau werden Verkaufsstandorte in Tamsweg, Zell am See, Spittal an der Drau und St. Valentin betrieben.
15.04.2024
Plattform Forst und Holz: „Wir brauchen Luft zum Atmen“
Die deutsche Forst- und Holzwirtschaft braucht ein Belastungsmoratorium zum Schutz vor überbordender Bürokratie fordert die Plattform Forst und Holz. Zur Lösung der multiplen Krisen in Wald, Wirtschaft und Gesellschaft trügen nicht neue Gesetze, pauschale Regelungen und Misstrauen bei. Vielmehr brauche es Freiräume und Planungssicherheit zur Erreichung der Klimaziele und zum Erhalt der Arbeitsplätze in einer Zukunftsbranche. Dies wurde beim Parlamentarischen Frühstück im Berliner Reichstagsgebäude deutlich, zu der die Plattform Forst und Holz mit ihren Trägern Deutscher Forstwirtschaftsrat (DFWR) und Deutscher Holzwirtschaftsrat (DHWR) zahlreiche Fachpolitiker der Regierung und Opposition begrüßen konnte.
15.04.2024
Forstkammer Stuttgart: Wald muss Ländersache bleiben
Waldpolitik soll nicht zentral von der Bundesregierung in Berlin gesteuert werden, sondern Ländersache bleiben, weil der Wald quer durch Deutschland regional sehr unterschiedlich ist. Mit diesem Appell wandte sich Forstkammer-Präsident Roland Burger (Bürgermeister in Buchen im Neckar-Odenwald-Kreis) bei der Mitgliederversammlung in Stuttgart an Ministerpräsident Winfried Kretschmann. Burger: "Sorgen Sie dafür, dass der Wald Chefsache bleibt." Kretschmann sprach anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Forstkammer, die die Interessen der 240.000 privaten und 1.000 kommunalen Waldbesitzer in Baden-Württemberg vertritt. Die aktuell in der Diskussion befindlichen Regelungen für ein neues Bundeswaldgesetz sind aus Sicht der Forstkammer kontraproduktiv, weil sie auf Kontrollen, Bürokratie und Strafen setze und nicht auf Motivation und Unterstützung derjenigen, die da draußen die Arbeit machen und um deren Eigentum es gehe. Das Bundeswaldgesetz würde den baden-württembergischen Weg der guten Zusammenarbeit zwischen Staat und Waldbesitzern untergraben. Die Förster wären nicht mehr Ratgeber und Unterstützer, sondern würden zu Forstbütteln gemacht, mit empfindlichen Strafen im Gepäck.
11.04.2024
Parador veröffentlicht Nachhaltigkeitsbericht 2023
Parador hat seinen Nachhaltigkeitsbericht für das Geschäftsjahr 2023 veröffentlicht. Mit der zweiten, aktualisierten Version stellt der Coesfelder Bodenhersteller seine Nachhaltigkeitsmaßnahmen im zurückliegenden Geschäftsjahr dar. Aufgeteilt in die drei Fokusbereiche Ökologie, Ökonomie und Gesellschaft gibt der Parador Nachhaltigkeitsbericht einen Einblick in das Nachhaltigkeitsengagement des Unternehmens. Anhand von Texten, Infografiken und Tabellen zeigt das Unternehmen auf, wie sich das Handeln entlang der gesamten Wertschöpfungskette entwickelt hat und welche nachhaltigen Erfolge im zurückliegenden Geschäftsjahr erreicht wurden.
11.04.2024
Deutlicher Anstieg der Unternehmensinsolvenzen
Im Jahr 2023 wurden bei den Amtsgerichten in Baden-Württemberg insgesamt 1.875 Unternehmensinsolvenzen beantragt. Das waren 359 Insolvenzverfahren oder 23,7 Prozent mehr als im Jahr 2022. Dies teilt das Statistische Landesamt nach Auswertung der neuesten Ergebnisse der Insolvenzstatistik mit. Besonders zahlreich waren die Unternehmensinsolvenzen im Baugewerbe (347 Anträge) und im Handel1 (263 Anträge).