06.10.2025

Eurobaustoff Praxistag macht Wertschöpfungskette Wald-Holz-Bauen erlebbar

Wie hängen Waldpflege, Holzverarbeitung und klimafreundliches Bauen zusammen? Diese Frage stand im Zentrum des Praxistags „Gute Holz- und Waldwirtschaft“, zu dem Eurobaustoff nach Gut Pronstorf in Schleswig-Holstein eingeladen hatte. Ziel war es, die Wertschöpfungskette Wald-Holz-Bauen anschaulich zu vermitteln – mit konkreten Einblicken in Forstwirtschaft und Holzverarbeitung.

Die Schulungsveranstaltung entstand als Gemeinschaftsprojekt mit Privatwaldbesitzer Graf Caspar zu Rantzau, dem PEFC Deutschland, dem holzverarbeitenden Betrieb Holz Ruser in Bornhöved sowie der Technischen Hochschule Mittelhessen. 25 Teilnehmende aus Gesellschafterhäusern von Eurobaustoff begleiteten das Programm.

Beim Waldspaziergang erläuterte Graf zu Rantzau waldbauliche Konzepte, die wirtschaftlich tragfähig und zugleich an Klimawandel und Artenvielfalt angepasst sind. Alternative Baumarten wie Douglasie oder Küstentanne – teils über 60 Jahre alt – zeigten konkrete Optionen im Umgang mit der abnehmenden Fichtenverfügbarkeit.

Im Sägewerk von Holz Ruser konnten die Teilnehmenden anschließend die Verarbeitung vom Rundholz bis zum fertigen Konstruktionsbauteil nachvollziehen. Geschäftsführer Henning Ruser betonte den Stellenwert nachhaltiger Unternehmensführung und regionaler Holzverwendung.

Marcus Kretschmer, Zertifizierungsbeauftragter bei Eurobaustoff, verdeutlichte die wachsende Bedeutung des Holzbaus: Inzwischen entsteht mehr als jedes fünfte neue Wohngebäude in Holzbauweise – mit regional deutlich höheren Anteilen. Gleichzeitig verwies er auf strukturelle Engpässe bei Personalgewinnung und Ausbildung sowie auf lange Vakanzzeiten in holzverarbeitenden Betrieben.

Auch die Frage nach der langfristigen Versorgung mit Nadelholz wurde thematisiert. Angesichts von Dürre, Schädlingsbefall und Sturmereignissen gewinnen Kreislaufwirtschaft und Kaskadennutzung an Bedeutung. Die langfristige Bindung von Kohlenstoff in langlebigen Holzprodukten bleibt ein zentraler Beitrag zum Klimaschutz.

Ergänzt wurde die Veranstaltung durch eine Projektarbeit von Lisa Jost, duale Studentin bei Eurobaustoff. Frank Griemsmann (Raiffeisen Weser-Elbe eG) hob abschließend die Bedeutung praxisnaher Lernformate hervor – ein Ansatz, der bei der Teilnehmerschaft auf breite Zustimmung stieß.

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Eurobaustoff Praxistag macht Wertschöpfungskette Wald-Holz-Bauen erlebbar
Foto/Grafik: Eurobaustoff
Eurobaustoff Praxistag: Teilnehmer beim Rundgang durch den Privatwald von Graf zu Rantzau
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