18.11.2025
Wohnungsbau: Genehmigungen im September steigen – Branchenverband mahnt schnelle Förderung an
Die Zahl der Wohnungsbaugenehmigungen ist im September deutlich gestiegen. Laut Statistischem Bundesamt wurden 24.400 Wohnungen genehmigt – 59,8 Prozent mehr als im extrem schwachen Vorjahresmonat. Damals markierten 15.300 genehmigte Wohnungen den niedrigsten Wert seit 2012. Von Januar bis September summiert sich ein Plus von 11,7 Prozent auf rund 175.600 Genehmigungen. Während Neubauten um 14,2 Prozent zulegten, stiegen Umbaumaßnahmen in bestehenden Wohn- und Nichtwohngebäuden lediglich um 3,9 Prozent.
Die Bauindustrie sieht in den aktuellen Zahlen ein leichtes Aufatmen – aber keine Trendwende. Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, bewertet die Entwicklung als „positives Signal“, warnt jedoch vor falschen Erwartungen. Aus seiner Sicht bleibt eine deutlich stärkere finanzielle Förderung der wirksamste Hebel, um den Wohnungsbau kurzfristig zu beleben. Die verbesserten Zinskonditionen und die zusätzlichen Mittel für die KfW-Programme im Bundeshaushalt 2026 seien Schritte in die richtige Richtung. Müller hebt zudem die einmalige Reaktivierung der EH55-Förderung mit 800 Millionen Euro hervor. Gleichzeitig betont er, dass „temporäre Strohfeuer“ die Wohnungsnot nicht lösen.
Zudem fordert Müller weniger kostentreibende Vorgaben. Die von Bundesbauministerin Verena Hubertz angekündigten Eckpunkte zum neuen Gebäudetyp E müssten genau dort ansetzen. „Wir brauchen Rechtssicherheit und mehr Spielraum in Bauverträgen, damit wieder einfacher und damit kostengünstiger gebaut werden kann“, so Müller.
Deutliche Kritik übt er an den geplanten Kürzungen im Bereich der energetischen Sanierung. Die Mittel sinken von 15,3 Milliarden Euro (2025) auf 11,9 Milliarden Euro (2026). Für Müller sendet das „kein gutes Signal“ für die Modernisierung des Gebäudebestands.
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