22.10.2025
EUDR-Korrekturen greifen zu kurz: Bauwirtschaft fordert Aussetzung der Verordnung
Die EU-Kommission hat den Entwurf zur Überarbeitung der Verordnung über entwaldungsfreie Lieferketten (EUDR) vorgelegt. Die Bundesvereinigung Bauwirtschaft (BVB) sieht jedoch erheblichen Nachbesserungsbedarf.
„Wir begrüßen grundsätzlich, dass die EU-Kommission Anpassungen an der Verordnung vorgeschlagen hat“, erklärt Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung Bauwirtschaft. „Diese Änderungen greifen jedoch deutlich zu kurz. Statt echter Entlastung für kleine und mittlere Unternehmen liefert Brüssel lediglich kosmetische Korrekturen.“
Die Bauwirtschaft fordert ein Stop-the-Clock-Verfahren – eine zweijährige Aussetzung der Verordnung, um Zeit für grundlegende Nachbesserungen zu schaffen. Nur so sei eine praxistaugliche Umsetzung möglich. Da die EUDR jetzt doch ab dem 30. Dezember angewendet werden soll, hält die BVB eine gründliche Überarbeitung für kaum realistisch.
„Die EU-Kommission hat diese Chance vertan – und bleibt damit weit hinter den berechtigten Erwartungen von Wirtschaft und Baugewerbe zurück“, so Pakleppa.
Kritisch bewertet die BVB zudem, dass die vorgesehenen Erleichterungen nur für Kleinstbetriebe gelten. Dadurch werde die Verantwortung in der Lieferkette weiterhin auf Bauunternehmen abgewälzt. „Selbst eine formale Ausnahme von Pflichten für diese Betriebe ändert daran nichts“, warnt Pakleppa.
Das Ziel, Wälder weltweit zu schützen, sei richtig – doch die Verordnung in ihrer jetzigen Form schwer umsetzbar. EU-Klima- und Umweltpolitik müsse effizient, verhältnismäßig und mittelstandsfreundlich gestaltet werden, „nicht auf dem Rücken der Betriebe, die Europa am Laufen halten“.
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