19.11.2025
Holzwirtschaft drängt auf Reformen im Holzbau
Vertreter der deutschen Holzwirtschaft machen in einem Spitzengespräch mit Bundesbauministerin Verena Hubertz deutlich, dass serielles und modulares Bauen mit Holz nur vorankommt, wenn die Politik Blockaden abbaut.
Nach Einschätzung der Branche senkt industrielle Vorfertigung die Baukosten und trägt spürbar zum Klimaschutz im Gebäudesektor bei. Dafür müssen Hemmnisse abgebaut werden und die Förderung von Neubau und Sanierung verstetigt und nachhaltig gestaltet werden.
DHWR-Präsident Erwin Taglieber betont: „Damit der Bauturbo wirklich zünden kann, müssen die politischen Rahmenbedingungen stimmen.“ Er kritisiert, dass das Vergabebeschleunigungsgesetz den Zugang vorgefertigter Bauweisen zu öffentlichen Ausschreibungen erschwert.
Mathias Schäfer, Präsident des Bundesverbands Deutscher Fertigbau, beschreibt zusätzliche Potenziale durch Standardisierung und industrielle Fertigung. „Nach dem Bauturbo braucht es jetzt noch mehr Bürokratie-Abbau, um die Baukosten zu senken und Genehmigungsverfahren zu vereinfachen. Der baurechtliche Rahmen muss weiter angepasst werden, damit serielle, modulare und systemische Bauweisen die Produktivität der Bauwirtschaft weiter steigern und wir in Zukunft noch effizienter und klimagerechter bauen können.“
DHWR-Vizepräsident Jörn Kimmich kritisiert die derzeitige Bewertung von VOC-Emissionen. „Es gilt, die Diskriminierung insbesondere der Holzart Kiefer beim Bauen zu beenden. Durch teils unwissenschaftliche und veraltete Bewertungsgrundlagen wird der Duft des Holzes mit gesundheitsschädlichen Emissionen aus anderen Baustoffen gleichgesetzt. Dadurch werden harzhaltige Holzarten praktisch vom Holzbau ausgeschlossen.“
Die Branche fordert, dass die Bundesregierung die bestehenden Hürden im Baurecht und in der Förderung konsequent abbaut, damit der Holzbau sein technisches und klimarelevantes Potenzial vollständig ausschöpft.
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